(Un)Gerechtigkeit in der Klimakrise – Warum der Kampf gegen die Klimakrise auch anti-rassistisch und anti-kolonial sein muss

Online-Vortrag von Imeh Ituen am 16.02.2020 um 18:00 Uhr

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Wir freuen uns, Imeh Ituen mit ihrem Beitrag „(Un)Gerechtigkeit in der Klimakrise – Warum der Kampf gegen die Klimakrise auch anti-rassistisch und anti-kolonial sein muss“ begrüßen zu dürfen.

Die Klimakrise ist kein Thema der Zukunft, sie ist bereits seit vielen Jahren Realität für viele Ökosysteme und Menschen im Globalen Süden. Extremwetterereignisse wie Dürren und Ernteausfälle nehmen von Jahr zu Jahr zu. Szenarien, vor denen viele in Deutschland Angst haben, sind im Globalen Süden vielerorts bereits Realität.

Klimaungerechtigkeit beschreibt die Diskrepanz zwischen Verantwortung für die Krise auf der einen Seite und Betroffenheit gegenüber deren Folgen auf der anderen. Global gesehen haben vor allem westliche Länder von den Prozessen profitiert, in denen große Mengen an Treibhausgasemissionen emittiert werden. Den Großteil der ökologischen und sozialen Kosten für diese Emissionen tragen aber die Länder des Globalen Südens. In diesem extraktivistischen Muster zeigt sich eine lange Geschichte des Umweltrassismus – eine Geschichte, ohne die weder Industrialisierung und moderner Kapitalismus noch der Ursprung der Klimakrise zu verstehen sind.

Macht- und Herrschaftsverhältnisse sind zentral in der Genese der Klimakrise. In den Klimaplänen aus Politik und Zivilgesellschaft wird deutlich: ohne ihre Reflektion reproduzieren auch die vermeintlichen Lösungen Ungerechtigkeit. Werden wir uns der rassistischen und kolonialen Wurzeln der Klimakrise bewusst, um ihr für alle etwas entgegensetzen zu können!

Imeh Ituen hat in Berlin Sozialwissenschaften (B.A.) und Umweltmanagement (M.Sc.) studiert sowie Indigenous Australian Studies in Perth, Australien. Seit Oktober 2020 ist Ituen wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für globale Klimapolitik der Universität Hamburg. Als Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin beschäftigt Sie sich mit Fragen von Kolonialität und Rassismus in der Umwelt- und Klimakrise. Sie ist Teil von Black Earth, einem BIPoC-Umwelt- und Klimagerechtigkeitskollektiv in Berlin, und Stiftungsrätin der Bewegungsstiftung.

Wir freuen uns auf möglichst viele Teilnehmende!

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